Im Jahr 1820 schrieb der bekannte Düsseldorfer Autor Heinrich Heine, der auch eine Zeit in Bonn lebte und studierte, ein ironisches Gedicht über eine burschenschaftliche Nacht auf dem Drachenfels.
Die Nacht auf dem Drachenfels
An Friz v. B.
Um Mitternacht war schon die Burg erstiegen,
Der Holzstoß flammte auf am Fuß der Mauern,
Und wie die Burschen lustig niederkauern,
Erscholl das Lied von Deutschlands heilgen Siegen.Wir tranken Deutschlands Wohl aus Rheinweinkrügen,
Wir sahn den Burggeist auf dem Turme lauern,
Viel dunkle Ritterschatten uns umschauern,
Viel Nebelfraun bei uns vorüberfliegen.Und aus den Trümmern steigt ein tiefes Ächzen,
Es klirrt und rasselt, und die Eulen krächzen;
Dazwischen heult des Nordsturms Wutgebrause. –Sieh nun, mein Freund, so eine Nacht durchwacht ich
Heinrich Heine (Mai 1820)
Auf hohem Drachenfels, doch leider bracht ich
Den Schnupfen und den Husten mit nach Hause.
Während die Burschen anlässlich des Wartburgfestest dieser gruseligen Stimmung mit sagenhaften und schrecklichen Sagengestalten mit lauten, patriotischen Liedern und dem Rheinwein trotzen, bleibt am Ende nur Husten und Schnupfen.
Das Gedicht ist eines von zwei Gedichten aus dem Schriftwechsel von Heine und Fritz von Beughem, mit dem Heine befreundet war und der einige Jahre nach ihm in Bonn studierte.
Der Autor Heinrich Heine
Der bekannte Düsseldorfer Autor Heinrich Heine, der während seines Studium in Bonn weilte, schrieb über die Region bei Bonn und Königswinter mehrere Gedichte.
Dieses eher ironische Gedicht entstand 1820, das der jüdisch-stämmige Heine durchaus kritisch schrieb, obwohl er zu dieser Zeit Angehöriger einer Bruderschaft war. Diese musste er angeblich wegen dem Verlust seiner Unschuld verlassen, wenngleich es eher an anti-jüdischen Bewegungen in den Burschenschaften gelegen haben mag.
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